313 beendete die Verkündung des Edikts des Kaisers Konstantin die Christenverfolgung und errichtete an der Stelle, an der Sankt Paulus zwischen 65 und 67 n. Chr. zur Zeit von Nero enthauptet wurde, eine Kirche, die 324 von Papst Sylvester geweiht wurde.
Die Basilika wurde im Laufe der Zeit mehrfach renoviert, vor allem zwischen 384 und 395, wobei ein großer Bereich mit fünf Schiffen angelegt wurde, der sich zu einem Innenhof hin öffnete.
Später wurden die Befestigungsmauern zum Schutz vor Invasionen des 9. Jahrhunderts errichtet, der Glockenturm, die byzantinische Tür, die aus in Silberfolie eingravierten Platten besteht, und die Mosaike der Fassade von Pietro Cavallini. Zwischen 1208 und 1235 wurde der Kreuzgang des Vassaletto, der Osterleuchter für die Osterkerze und mehrere andere künstlerische Werke hinzugefügt.
1725 wurde die Kruzifixkapelle errichtet, in der das „wundersame Kruzifix“ aus mehrfarbigem Holz untergebracht wurde.
Im Jahr 1823 zerstörte ein Brand die Basilika, die jedoch in den Folgejahren wieder mit Elementen aufgebaut wurde, die man aus den Flammen retten konnte. Darunter das Querschiff, die Apsis und der Kreuzgang. Die wiederaufgebaute Basilika wurde 1840 von Papst Gregor XVI geweiht. Später wurden verschiedene Verzierungen angebracht und Änderungen vorgenommen, wie zum Beispiel der Portikus mit den 150 Säulen.
Außenansicht der Basilika
Die Basilika befindet sich in einem Innenhof mit einem vierseitigen Portikus mit 150 Säulen. Von hier können die goldenen Mosaike von Luigi Poletti aus dem neunzehnten Jahrhundert bestaunt werden, die die Fassade der Basilika bedecken und die bei Sonnenuntergang einen wirklich malerischen Effekt in Szene setzen. Die Mosaike zeigen besonders schöne Darstellungen von Propheten, dem mystischen Lamm, das zwölf Lämmern umgeben ist, die die Apostel und Christus zwischen Petrus und Paulus symbolisieren. In der Mitte des Gartens befindet sich eine große Statue des Heiligen Paulus.
Innenraum der Basilika
Man betritt die Basilika über eine enorme Bronzetür. Ihr Grundriss zeigt ein lateinisches Kreuz, das durch monolithische Säulen aus Montorfano-Granit in fünf Schiffe unterteilt ist. Wände und Böden sind aus
mehrfarbigem Marmor gearbeitet, der geometrische Muster bildet. Entlang der beiden äußeren Seitenschiffe sind das Querschiff und das Mittelschiff mit großen Rundbogenfenstern versehen, in deren oberen Teil sich der runde goldene Hintergrund befindet, auf dem die Porträts aller Päpste von St. Peter bis Papst Franziskus abgebildet sind. Über dem Mittelschiff finden wir Mosaikmedaillons mit Gemälden, auf denen Episoden aus dem Leben des Heiligen Paulus dargestellt sind. Der mit Mosaiken aus dem 5. Jahrhundert verzierte Triumphbogen bleibt im Mittelschiff nicht unbemerkt. Besonders eindrucksvoll ist die halbrunde Apsis, in deren Mitte sich der Stuhl und die Apsiswölbung befinden, die mit Mosaiken venezianischer Handwerker verziert sind.
Das Querschiff, durch den Bogen der Galla Placidia vom Mittelschiff getrennt, ist mit vielfarbigem Marmor und korinthischen Pilastern verziert, mit Fresken und großen Alabasterfenstern an der Oberseite der Wände. Darüber hinaus befinden sich hier zwei Altare aus Malachit, einer ist der Madonna gewidmet, der andere dem Heiligen Paul.
Im Querschiff gibt es vier Kapellen. Besonders sehenswert ist die Kapelle des Heiligen Stephan, des Santissimo Sacramento, in dem sich die Statue der Heiligen Brigitta befindet, während auf dem Altar ein hölzernes Kruzifix von den Heiligen Laurentius und Benedikt zu sehen ist.
Unter dem Hauptschiff befinden sich das Bekenntnis, das Grab des Heiligen Apostels Paul und hinten der Zentralaltar, über dem sich das gotische Ziborium und die Apsis mit ihrem majestätischen Mosaik befinden.
Das Ziborium ist eine Marmor-Ädikulatur, die von korinthischen Säulen getragen wird. Auf dem Boden und in den Ecken der Nischen befinden sich Spitzbögen mit den Statuen von Sankt Paul, Sankt Peter, Saint Benedikt und Sankt Timotheus. In der Nähe des Ziboriums befindet sich der Osterleuchter, eine 6 m lange Ehrensäule, die mit romanischen Reliefs verziert ist, die an dekorative Elemente der Sarkophage erinnern und Szenen aus dem Neuen Testament darstellen. Das Grabmal von San Paola besteht aus einer Marmorplatte, die aus mehreren Stücken besteht und die Inschrift „Paulo Apostolo Mart“ trägt. Man kann den Papstalter durch ein Fenster betrachten. Unter den Reliquien des Heiligen befindet sich auch ein Schrein, der dessen Ketten enthält.
In einem der Räume der Basilika sind architektonische Funde aus der ersten Basilika ausgestellt, darunter der Sarkophag von Pietro Leone, auf dem Herausforderung und Qual der Marsia darstellt ist. In der Sakristei befindet sich die Reliquienkapelle, in der verschiedene Reliquien aufbewahrt werden, darunter das vergoldete Silberholz und der Bergkristall des Heiligen Kreuzes und ein Teil des Schleiers der Heiligen Jungfrau.
Nach dem Besuch der Basilika, die nicht weit von anderen wichtigen Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt entfernt ist, können Sie leicht den Circus Maximus, den Mund der Wahrheit und das Stadtviertel Trastevere erreichen und die Geheimnisse der ewigen Stadt entdecken.
