Das Kolosseum entstand 72 nach Christus, als der Kaiser Vespasian beschloss, einen Ort zu bauen, an dem die berühmten Spiele der Gladiatoren stattfinden sollten. Nach seinem Tod schloss Tito die Arbeiten mit der dritten und vierten Ordnung ab, die die Arbeiten an den bereits errichteten Stockwerke abschlossen.
Die Arbeiten wurden dank des zweiten Sohnes von Vespasian, des Kaisers Domitian, beendet, der einige Änderungen und Dekorationen an der gesamten Struktur, wie den Keller der Arena und die Bronzedekorationen, vornahm.
Das Kolosseum wurde am Bauende eingeweiht. Zu diesem Anlass fanden die Spiele an hundert aufeinanderfolgenden Tagen statt. Die Besonderheit des Namens des Amphitheaters ist die Erinnerung an die riesige Bronzestatue, die aufgrund ihrer beachtlichen Größe als Koloss des Nero bezeichnet wird.
Wo sich das Kolosseum befindet
Das Kolosseum befindet sich im Zentrum von Rom, östlich des Forum Romanum. Es ist nur einige Gehminuten von den Fori Imperiali (Kaiserforen) und der Piazza Venezia entfernt. Ebenfalls in der Nähe befinden sich berühmtesten Straßen der Hauptstadt wie der Via del Corso und der Via del Campidoglio. Aufgrund seiner zentralen Lage ist das Amphitheater leicht mit verschiedenen Verkehrsmitteln zu erreichen. Zunächst können Sie sich für eine Open Tour entscheiden. In diesem Fall reicht es aus, zu bestimmten Agenturen zu gehen und ein Ticket mit Transport und Eintritt zur Sehenswürdigkeit zu buchen.
Besucher, die mit dem Zug nach Rom kommen, können die U-Bahn-Linie B direkt am Bahnhof nehmen. Die Haltestelle befindet sich unmittelbar vor dem Kolosseum.
Es fahren zudem verschiedene Busse mit Endstation Amphietheater, die von verschiedenen Punkten in der Stadt abfahren. Diese Art der Fortbewegung wird in der Hochsaison nicht empfohlen, da die Verkehrsmittel oft überfüllt sind.
An Sonntagen sind die Via dei Fori Imperiali und die Piazza del Colosseo für den Autoverkehr gesperrt, aber sowohl zu Fuß als auch mit dem Fahrrad befahrbar.
Wie das Kolosseum aussieht
Das Kolosseum sieht aus wie ein enormer Ring. Das Bauwerk aus quadratischen Travertinblöcken ist 56 Meter hoch und erstreckt sich über vier Stockwerke. Die ersten drei Stockwerke sind mit Bögen versehen, die je nach Ebene unterschiedliche Halbsäulen aufweisen. Die erste Ebene hat toskanische Kapitelle, die zweite ionische und die dritte korinthische. Der vierte Stock besteht aus Mauerwerk und ist in achtzig Quadrate mit insgesamt vierzig Fenstern unterteilt. Von jedem Quadrat aus sind die im Gesims angebrachten Löcher sichtbar, die dazu benutzt wurden, um Holzbalken zu stützen, die als Stütze für das Velarium dienen, d.h. die Bedeckung, das die Zuschauer vor atmosphärischer Aggression schützt.
Das architektonische Werk besteht aus achtzig radialen Wänden, die vom Eingang bis zur Arena reichen und von fünf Terrassenebenen umgeben sind, auf denen sechzigtausend Zuschauer Platz finden konnten. Die Sitzplätze wurden entsprechend der zugehörigen Bürgerklasse festgelegt. Letzteres war auch ein Erkennungsmerkmal für die Eingänge. Jede Klasse hatte unterschiedliche Eingänge; die für bedeutende Persönlichkeiten waren mit wertvollen Details verziert, wie Stucke mit Figuren.
Über der Arena befand sich eine Tribüne aus Marmor, die mit Samt ausgelegt war und als Podium für den Kaiser und seine Familie diente. Die gesamte Arena war riesigen Brettern ausgelegt, die mit gelbem Sand bestreut waren, um die Apogäen zu verstecken, die unterirdischen Tunnel, die als Lagerräume und Tierställe genutzt wurden.
Die Arena umfasst 76 mal 46 Meter; während der Spiele wurde ein Drahtgeflecht als Sicherheitssystem gegen Angriffe von Tigern und Löwen angebracht. Es gibt zwei Eingänge, von denen einer, die Porta Triumphalis, für den Durchgang der Gladiatoren bestimmt ist und durch die andere wurden die getöteten Kämpfer aus der Arena getragen. Sie trägt den Namen Porta Libitinaria, zur Erinnerung an die Göttin Libitina, die die Gräber beschützt.
Wenn bei den Spiele wilden Tiere eingesetzt wurden, führte man sie durch enge und kleine Korridore die zu den riesigen Aufzügen, durch die die Bestien in der Arena gehisst wurden.
Im Inneren des Kolosseums ist zu sehen, wie die Bürgerklassen in den verschiedenen Sektoren gekennzeichnet waren. Der erste Sektor, der für die Senatoren bestimmt war, bestand aus großen Holzkonstruktionen, auf denen Sitze standen. Der Zugang zu diesem Sektor erfolgte über eine Rampe, die mit einer festen Barriere rund um den gesamten Ring endete, um den Zuschauern Schutz und Sicherheit zu gewähren.
Der zweite Sektor wird auch als erster Balkon bezeichnet und umfasst eine runde Holzkonstruktion und einen Innenkorridor. Dieser Sektor besteht aus acht Stufen. Der zweite Balkon, d.h. die dritte Ebene, hat einen Absatz und repräsentiert den Teil mit der größten Anzahl von Sitzplätzen. Er dient als Sockel für den dritten Balkon, der sich auf der vierten Ebene befindet.
Im ganzen Amphitheater befinden sich obligatorische Wege, über die jede Bürgerklasse ihren Sektor erreichen konnte.
Der Bau des Amphitheaters ging für die damalige Zeit relativ schnell voran, etwa acht Jahre, da moderne Techniken eingesetzt wurden. Einige modulare Elemente wurden tatsächlich außerhalb der Baustelle gefertigt, um sofort im richtigen Bereich platziert zu werden.
Was gibt es rund um das Kolosseum zu besichtigen?
Zusammen mit dem Kolosseum wurden weitere Bauwerke errichtet, die besichtigt werden können. Dazu gehören der Magnus, in dem die Gladiatoren während ihres Trainings untergebracht waren, die Waffen- und Ausrüstungslager sowie das Sanatorium, in dem die Wunden der Kämpfer behandelt wurden.
Das Amphitheater befindet sich in zentraler Lage in der Nähe anderer Orte, die besichtigt werden können. Zu Fuß gelangen Sie zu berühmten Plätzen wie der Piazza Venezia und der Piazza di Spagna. Etwas weiter entfernt und doch zu Fuß erreichbar sind die Piazza Navona, der Trevi-Brunnen und das Pantheon.
Die wunderschöne Basilika San Clemente und Petersdom sind nicht zu unterschätzen. Zu den schönsten Orten der Hauptstadt, an die wir erinnern möchten, gehören das Forum Romanum und das Kapitol. Wer genügend Zeit zur Verfügung hat, sollte unbedingt die phänomenalen Vatikanischen Museen besuchen.
