Märkte von Trajan

Geschichte und Architektur der Trajansmärkte.

Die Trajansmärkte in Rom bestehen aus einem Komplex an den Hängen des Quirinal-Hügels, der reich an Architektur und Geschichte ist.

Sie wurden zur gleichen Zeit wie das Trajansforum zu Beginn des 2. Jahrhunderts erbaut und erstreckten sich ursprünglich über die Grenzen des heutigen archäologischen Gebiets hinaus. In der Antike bildeten sie den Kern der Verwaltungstätigkeiten und waren mit den Kaiserforen verbunden.

Darüber hinaus deutet das Vorhandensein von Lagern und Läden auf eine weitere Verwendung für Gewerbe hin, die möglicherweise in den Gebieten in äußerster Randlage des Komplexes betrieben wurden.
Was das Königreich Trajan anbetrifft, wird angenommen, dass das Projekt der Märkte dem Architekten Apollodor von Damaskus zu verdanken war, obwohl die Möglichkeit besteht, dass die Bauarbeiten tatsächlich unter der Herrschaft von Domitian begannen.

Eine Besonderheit an dem, zwischen 1926 und 1934 wiederentdeckten, architektonischen Komplex der Trajansmärkte sind die Gebäude, die in sechs verschiedenen Konstruktionsebenen gegliedert sind, und die den an den Hängen des Hügels und deren unteren Teil aus vorgenommenen halbrunden Einschnitt zum Forum von Trajan stützen.
Der Bau erfolgte hauptsächlich unter Verwendung der Technik des Opus Latericium, bei der Beton mit einer Ziegelverkleidung verwendet wurde.

Die Struktur wurde effektiv entworfen, um den in der Nähe des Hügels verfügbaren Platz konsequent auszunutzen; das Ergebnis sind Bereiche unterschiedlicher Arten und Formen auf verschiedenen Ebenen, die die Architektur des Marktes ausmachen und die vom unteren zum oberen Bereich hemizyklitisch anstatt in einer geraden Linie übergehen. Dazwischen verbinden Treppen und interne Verbindungen verschiedener Art die Bereiche verschiedener Konstruktionsebenen, an die sie angelehnt sind. Diese Verbindungen dienten auch als Trennungen zwischen den Räumen und unterteilten dieses komplexe Kammersystem je nach deren Funktion.
 

Überblick über die architektonische Struktur der Trajansmärkte

Die Hauptbereiche, aus denen sich der architektonische Komplex der Trajansmärkte zusammensetzt, sind folgende:

– Große Halle

Sie erstreckt sich über drei Stockwerke und überblickt die Via Biberatica im Tal und die Aula dei Mercati. In der oberen Etage ist Platz für eine Reihe von nicht überdachten Korridoren, die sich zu einer dritten Etage hin öffnen. Die miteinander verbundenen Räume können über die Treppe erreicht werden, die zu den oberen Etagen führt.

Die Große Halle zeichnet sich durch sechs Kreuzgewölbe aus, die das Dach abgrenzen, welches sich durch eine Reihe von Bögen bis zu den offenen Gängen erstreckt. Diese sind wiederum durch zementierte Säulen voneinander getrennt.

– Mittelgebäude

Wie der Name schon sagt, liegt dieses Gebäude zentraler als die anderen und befindet sich zwischen der Via Biberatica unten und dem Gebiet des Giardino delle Milizie und der Via della Torre oben. Es ist auch durch die Anwesenheit von drei Etagen mit Räumen und durch eine Reihe von Tabernae (Läden) gekennzeichnet, die zur Via Biberatica zeigen.

– Via Biberatica

Es ist die Straße, die den oberen Teil der Märkte mit dem unteren Bereich in einem Halbkreis verbindet. Sie liegt an den Hauptläden der Großen Halle und des Kleinen Plenarsaals, die sich in Form und Größe auf die alten römischen Tabernae zurückführen lassen.

– Der große Hemicyclus

Schmiegt sich an die Exedra des Trajansforums. Aus diesem Grund wurden für den Bau edle Materialen verwendet, Ziegelsteine und eine Reihe eleganter Dekorationen entlang der Fassade. Es ist ebenfalls auf drei verschiedene Stockwerke verteilt. Im Erdgeschoss auf der Ebene des Forums befindet sich 11 aneinandergereihte Räume von bescheidener Größe und Tiefe, die über die gesamte Struktur verteilt sind. Über den Läden im Erdgeschoß verläuft ein halbrunder Gang mit Rundbogen, die originalgetreu wiederaufgebaut wurden. Im dritten Stockwerk sehen wir eine Außenterrasse, die vermutlich als Durchgang benutzt wurde, und die sich zur Via Biberatica hin öffnet.

– Kleiner Hemizyclus

Man erreicht ihn über eine Treppe an der Nordseite des Großen Hemizyclus: eine Struktur, die wie die anderen auf drei Ebenen der Konstruktion angeordnet ist, die sich zur halbkreisförmigen Umgebung hin öffnet und von einer Halbkuppel bedeckt ist.

– Haupthalle

Es handelt sich hier um zwei große halbkreisförmige Hallen in der Nähe der beiden Enden des Großen Hemizyclus. Die nördliche Halle ist größer, beide haben eine Halbkuppel und einen Haupteingang.

– Giardino delle Milizie

An der Spitze der Gebäude der Großen Halle und des zentralen Baukörpers befindet sich ein Pfad namens „Via della Torre“ (Turmweg), der zum höchsten Punkt der Trajan-Märkte und zur Torre delle Milizie führt und einen Überblick über den gesamten Komplex bietet.

In diesem Bereich sind die im Mittelalter durchgeführten architektonischen Eingriffe besonders deutlich sichtbar, die den größten Teil der heutigen Gebäude ausgehend vom Turm verändert haben.

Die Trajansmärkte und das Museum der Kaiserforen

Heute beherbergen die Trajansmärkte in einem sich stark entwickelnden kulturellen Kontext das Museum der Kaiserforen, das 2007 dort Platz fand, nachdem der Komplex der Märte von 2005 bis 2007 einer intensiven konservierenden Restaurierung unterzogen worden war.

Von 1985 bis heute hat die archäologische Stätte über 40.000 Fragmente und architektonische Artefakte verschiedener Arten und Größen ans Licht Gebracht, die sorgfältig katalogisiert und dokumentiert wurden, wodurch die Märkte ein unschätzbares architektonisch-forensisches Erbe darstellen.

Das Museum, als Teil des Systems der Stadtmuseen der Hauptstadt Rom, organisiert Führungen der Kaiserforen, um die Architektur und die skulpturalen Verzierungen hervorzuheben. Darüber hinaus sind mehrere Rekonstruktionen zu sehen, die ausgehend von einigen historischen Architekturfunden ausgeführt wurden, um dem Besucher eine noch umfassendere Vorstellung von den Gebäuden der Foren und den damit verbundenen Szenarien zu vermitteln.

Die Absicht des Museums ist es, nicht nur einzelne Fragmente und isolierte historische Artefakte auszustellen, sondern die Architektur und Skulpturen der Foren unter Einsatz modernster Technologien wieder zusammenzufügen.

Ziel ist es, dem Besucher ein umfassendes Wissen über die prächtige architektonische Vergangenheit der Kaiserforen sowie eine beispiellose kontemplative Erfahrung zu bieten.

Das Museum der Kaiserforen befindet sich in den oberen Stockwerken der Trajansmärkte und bietet eine aufregende Führung, die in der Großen Halle beginnt und ein Stockwerk höher im zentralen Baukörper fortfährt, deren Räume dem Forum des Cäsars und dem Forum des Augustus gewidmet sind. Letzteres beherbergt seit der Antike den Mars-Ultor-Tempel, auf den wir besonders aufmerksam machen möchten.
Wie der Markt, bietet auch das Museum einige Wege, die dazu auffordern, über die tiefe Beziehung zwischen Geschichte und Architektur, zwischen der Stadt und ihren Vierteln nachzudenken.

Fahrpläne und nützliche Hinweise für den Besuch der Trajansmärkte

Der Komplex der Trajansmärkte und das Museum der Kaiserforen sind täglich von 9.30 bis 19.30 Uhr geöffnet, mit Ausnahme des 24. und 31. Dezember, geöffnet von 9.30 bis 14.00 Uhr. Der Komplex ist am 1. Januar, 1. Mai und 25. Dezember für die Öffentlichkeit geschlossen. Die Kasse schließt eine Stunde vor der angegebenen Zeit.

Die Trajansmärkte können sowohl mit dem Auto als auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln der ATAC in Rom erreicht werden.
Zur Berechnung der entsprechenden Route lautet die Adresse des archäologischen Komplexes Via Quattro Novembre, 94, 00187 Rom.

Weitere Informationen finden Sie auf der offiziellen Webseite: www.mercatiditraiano.it

Täglich geöffnet von 9.30 bis 19.30 Uhr, 24. und 31. Dezember: von 9.30 bis 14.00 Uhr;

Letzter Einlass 1 Stunde vor Schließung

Geschlossen
1. Januar; 1. Mai, 25. Dezember.

Schauen Sie sich die Haltestellen des Open Bus Vatican & Rome auf der Karte an, um die Haltestelle zu finden, die der Sehenswürdigkeit am nächsten ist, die Sie besuchen möchten;
Informationen zu öffentlichen Verkehrsmitteln finden Sie alternativ unter https://www.google.com/maps.

Denken Sie daran: Mit Omnia 72h haben Sie Zugang zu allen öffentlichen Verkehrsmitteln.

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